Bericht aus der Blockklasse der Drechsler - Bad Kissingen (08. 11. 2017)
Technik, Hightech, Fortschritt – das sind heutzutage prägende Merkmale der Gestaltung im Drechslerhandwerk. Denn die Form folgt der Funktion, wobei sie sinnvoll und innovativ sein muss. Wir Drechslerschüler sind stolz, dass wir noch wissen, wie man von Hand arbeitet. Das Werkzeug in die Hand zu nehmen und etwas direkt aus dem Holz zu erschaffen, erfordert einige feinmotorische Fähigkeiten. Jeder kann einen Schalter an einer Maschine drücken, aber zum Beispiel eine vergoldete Schale aus der Holzart Wenge zu drehen, lässt die „Normalos“ scheitern. Wir, die Elite, wie unser Lehrer manchmal so schön sagt, wissen, wie das geht. Doch natürlich sind in der heutigen Zeit auch in der Drechslerei viele moderne Maschinen im Einsatz. Die Kombination aus alter handwerklicher Technik und CNC-Maschinen gehört zu unserem Alltag. Weiterbildung in diesem Bereich ist wichtig, ganz nach dem Motto: wer das Ortsschild nie von hinten gesehen hat, kann seinen Horizont nicht erweitern. Daher war der Klassenausflug, den wir im Mai zur Maschinenfabrik Weinig in Tauberbischofsheim (u.a. Hobel- und Kehlautomaten) unternahmen, für uns hochinteressant. Uns wurden alle modernsten Maschinen in einer großen Ausstellungshalle präsentiert, erklärt und im Einsatz vorgeführt. Wir waren erstaunt, wie fortgeschritten die Technik in der Holzbearbeitung ist. Die Möglichkeiten, die sie bietet, scheinen nahezu unbegrenzt zu sein.
Unser Schulalltag besteht jedoch nicht nur aus Arbeit und Lernen, sondern beinhaltet auch gemütliche Abende in der Klassengemeinschaft, sei es ein gemeinsames Abendessen beim Italiener, ein Besuch im Theater oder gemütliches Waffeln Backen über einem Lagerfeuer auf dem Campingplatz. Denn in einer so kleinen Klasse wie unserer herrscht eine familiäre Atmosphäre. Für uns ist es selbstverständlich, dass wir uns auch außerhalb der Schule treffen und ältere Schüler jüngeren im Praxisunterricht helfen. In einem so prägendem Beruf wie dem des Drechslers, erlebt man eben auch eine besondere Berufsschulzeit.
Ferdinand Bötel für die Klasse HDE 10/11/12
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