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Drechsler gehen neue Wege - Eurosymposion 2010

06. 05. 2010

Pressemitteilung: Drechsler gehen neue Wege

 

Eurosymposion der Drechsler mit erstem internationalen Wettbewerb „Kontraste“ in Oberwolfach

 

Das Experiment ist nicht nur gelungen, es hat bei allen Seiten Begeisterung hervorgerufen: Die Drechslerinnung Baden-Württemberg hat für ihr Eurosymposion der Drechsler im Schwarzwald in diesem Jahr erstmals einen offenen, internationalen Drechsler-Wettbewerb ausgerufen mit dem Thema „Kontraste“. Den 1. Platz in der Hauptklasse belegte Claus Schütterle aus Willstätt bei Kehl. Er gestaltete eine Szene „Die weiße Massai“ aus Figuren mit vierfach versetzten Achsen. Der zweite Platz ging an den Allgäuer Drechslermeister Martin Adomat aus Lengenwang mit einem Lichtobjekt aus Ebenholz und Alabaster. Drechslermeister Björn Köhler aus Eppendorf (Erzgebirge) belegte mit seinem Schachspiel den dritten Platz. Die Plätze vier und fünf gingen an die Schweiz: Sigi Angerer aus Luzern (Schweiz) und Patrick Rapp. Der Sonderpreis, freie Teilnahme mit Vollpension beim Eurosymposion 2011, ging an Björn Köhler – laut Begründung der Jury für seine Leistung, mit seinem Schachspiel etwas „Vorhandenes völlig neu zu erfinden“.

Bei den teilnehmenden Lehrlingen hatten die Schweizer die Nase vorne, zwei erste Preise gingen punktgleich an Beatrice Lucek (durchbrochen gedrehter Schmuckanhänger) vom Lehrbetrieb Amacher & Zemp und an Patrick Hess (Kugel in „Weißflog-Technik) vom Lehrbetrieb Bietenholz. Den dritten Platz belegte Felix Beiersdörfer von der Firma Habermaaß in Bad Rodach. In der Gruppe Freizeitdrechsler/Anfänger gewann Peter Marty, ebenfalls aus der Schweiz, mit zwei Pfeffermühlen.

Nicht nur das Feld der Wettbewerbsteilnehmer, auch das der Jury war mit vier Drechslermeistern international besetzt: Johannes Rieber aus Norwegen, Thomas Meier, Berufsschullehrer aus der Schweiz, Wolfgang Miller, Berufsschullehrer und zweiter Vorsitzender des Bundesverbandes sowie Markus Günther, zweiter Vorsitzender der Landesinnung Baden-Württemberg. Sie alle lobten das hohe Niveau der Wettbewerbsstücke. Der Dank geht auch an die Firmen Maderas Drechseltechnik, Drechselstube Neckarsteinach, Drechselzentrum Steinert, Drechslermagazin, die Sparkasse Haslach-Zell, die Gemeinde Oberwolfach und das Hotel Drei Könige, die hochkarätige Preise für die ersten Plätze gespendet haben.

Der Wettbewerb war eingebettet in das Eurosymposion der Drechsler, eine Fortbildungsveranstaltung der Drechslerinnung Baden-Württemberg und ihrem Europa-Arbeitskreis der Drechsler, die bereits seit 1963 jährlich neue Impulse für das Drechslerhandwerk schafft. Das Symposion richtet sich mit seinem ausgewogenen Programm aus den Bereichen Technik, Gestaltung und Betriebsführung an Drechsler, die ihren Lebensunterhalt mit diesem Beruf verdienen. Dass immer wieder auch Freizeitdrechsler daran teilnehmen, tut der Sache keinen Abbruch. Beide Gruppen befruchteten sich gegenseitig – weil die Freizeitdrechsler mit ihren völlig anderen Berufen auch andere Sichtweisen und Aspekte mit einbringen. Bei der Schlussbesprechung gab es keinen einzigen, der das produktive Miteinander nicht lobte.

Der Samstag wurde mit hochkarätigen Referaten und Vorführungen zu verschiedenen Drehtechniken attraktiv gestaltet – rund 100 Teilnehmer tummelten sich im Oberwolfacher Hotel Drei Könige und ließen nicht nur sich neu begeistern für ihr Handwerk und für ihr Hobby  - ihre Arbeiten faszinierten auch die vielen Besucher der Ausstellung.

„Ich weiß, dass wir uns hier auf glattem Eis bewegen, aber der Erfolg des Wochenendes zeigt eindeutig, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagte Claudia Ramsteiner, Innungsmeisterin der Drechslerinnung Baden-Württemberg. Man könne nicht die Augen verschließen vor dem immer größer werdenden Heer der Freizeitdrechsler. Sie gehören mit zum Kundenkreis der Drechslereien, sie helfen mit, dass solche Fortbildungsveranstaltungen wie das Eurosymposion finanzierbar bleiben – und sie helfen mit, bei jungen Leuten die Lust zu wecken, den Drechslerberuf „richtig zu lernen“. Die Nachwuchssicherung ist schließlich in unserem Handwerk nicht unproblematisch.

Das nächste Eurosymposion der Drechsler wird vom 15. bis 17. April 2011 ebenfalls im Hotel Drei Könige in Oberwolfach (Schwarzwald) stattfinden – Das Programm wird im Spätherbst bekannt gemacht. Nach dem überwältigenden Erfolg des Wettbewerbs wird auch dieser mit neuem Thema wieder aufgelegt.

Das nächste Projekt des Europa-Arbeitskreises der Drechsler ist ein mehrtägiger Workshop für Jugendliche, um junge Leute für das Drechslerhandwerk zu begeistern.

 

Kurzinfo Drechslerinnung Baden-Württemberg

Die Drechslerinnung Baden-Württemberg mit Sitz in Reutlingen zählt 18 Mitglieder, Innungsmeisterin ist Claudia Ramsteiner aus Hausach. Der Innung angegliedert ist der Europa-Arbeitskreis der Drechsler mit derzeit rund 40 Mitgliedern, der auch Amateuren und Fördermitgliedern offen steht. Ziele der Innung und des Arbeitskreises sind es, die Bekanntheit des Berufsstandes der Drechsler zu fördern und über seine Leistungsfähigkeit zu informieren,  die Mitglieder weiterzubilden und die Ausbildung von Lehrlingen und Meistern zu fördern.

 

Gewinnerliste offener Drechslerwettbewerb „Kontraste“:

Klasse A (Meister, Gesellen, Fortgeschrittene Freizeitdrechsler)

  1. Claus Schütterle, Willstätt
  2. Martin Adoman, Lengenwang (Allgäu)
  3. Björn Köhler, Eppendorf (Erzgebirge)

 

Klasse B: Freizeitdrechsler, Anfänger

  1. Peter Marty, Rothenthurm (Schweiz)
  2. Bernhard Pfnür, Schönau
  3. Josef Graber, St. Andrä (Südtirol)

 

Klasse C: Lehrlinge

  1. Patrick Hess, Wila (Schweiz) und punktgleich
  2. Beatrice Lucek (Meiringen, Schweiz)
  3. 3. Felix Beiersdörfer aus Coburg

Claudia Ramsteiner

 

Bild zur Meldung: Drechsler gehen neue Wege - Eurosymposion 2010