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Workshop "Vergolden" erfolgreich beendet

27. 02. 2011

Zweiter Workshop des Bundesverbandes in Bad Kissingen

 

Sonntag Nachmittag. Draußen strahlend blauer Himmel und fast fünf Grad über Null. Die Vögel zwitschern und heute Vormittag bei einem Rundgang durch den Garten flogen die ersten Kraniche ein, sich lauthals bemerkbar machend, auf dem Weg zu Ihren Brutplätzen im nahe gelegenen Ahlbecker Fenn. Ein sicheres Zeichen, dass der Winter nun bald vorbei ist. Kein Tag, um drinnen zu hocken und die Zeit vor dem PC zu verbringen. Doch ich habe eine Aufgabe. Ich soll Bericht erstatten vom letzten Wochenende. Nun denn ...

 

Staatliche Berufsschule Bad Kissingen. Der Verband Deutscher Drechsler und Holzspielzeugmacher hatte zum zweiten Mal in einem halben Jahr am 18. und 19. Februar eingeladen zu einem Workshop. Eineinhalb Tage lang sollte es diesmal Einblicke in das große Thema Vergolden geben.

Ein bisschen hatte ich schon geschwankt. Sollte ich den weiten Weg auf mich nehmen? Schließlich waren es bis dahin über 600 km. Zwei Arbeitstage weg, Übernachtungskosten und bei den Benzinpreisen... Doch auch die Vorstandsschaft des Bundesverbandes wollte sich zu einer Sitzung treffen und so gab es für mich keinen Grund mehr zu zögern.

Freitag Nachmittag war es dann soweit. Der Vergoldermeister, Malermeister, Diplomrestaurator  und Berufsschullehrer Reinold Müller stellte sich uns vor und gab erste Einblicke in die Geschichte und die vielen Arten der Vergoldung. Es war interessant zu hören, wie lange es bereits die wohl aufwendigste Art des Vergoldens, die Polimentvergoldung gibt. Ein Film über die Herstellung von Blattgold zeigte uns den langen und mühsamen Weg vom Goldbarren zum fertigen Blattgold. Grundlegende Materialien, Fachbegriffe und Arbeitsweisen wurden erklärt, historische und moderne Arbeitsmittel vorgestellt und die Handhabung der typischen Vergolderwerkzeuge gezeigt.

Doch nun wollten wir selbst nicht nur sehen, sondern auch tätig werden. Drechslermeister Wolfgang Miller, der auch für die hervorragende Organisation des Kurses verantwortlich zeichnet, hatte für all jene, die kein eigenes Werkstück mitgebracht hatten, verschiedenes vorbereitet. So standen fertig lackierte Platten und Tischleuchter zur kreativen Bearbeitung zur Verfügung. Schnell merkten wir, dass es viel schwerer ist, als es beim geübten Fachmann aussah und die Vergoldung wohl eine Sache für ernste Gemüter. Denn Humor wurde umgehend mit Misserfolg und fliegenden oder sich unansehnlich faltenden Blättern gestraft. Und immer war Vergoldermeister Reinhold Müller dabei. Hier einen Hinweis gebend und dort eine Frage beantwortend. Auch der Samstag ging so viel zu schnell vorüber.

Am Ende waren sich alle einig. Man kann noch so viele Bücher lesen. Einmal selbst gesehen und gemacht, ist durch nichts zu ersetzen. Auch wenn die Ergebnisse nicht immer zufriedenstellend waren. Die lange Anfahrt hatte sich wirklich gelohnt. Wer weiß, vielleicht werden wir das eine oder andere einmal selbst anwenden können, sei es nur um eine entsprechend Kundenanfrage etwas fachkundiger zu beantworten.

Zumindest aber hat es den Blick geschärft für die Leistung der Gesellen und Meister in diesem schönen Beruf.

 

So, und nun bin ich am Ende, sehr gespannt, ob es vom Fachverband ein weiteres Angebot zur Weiterbildung gibt. Auf das nächste Zusammentreffen mit den Kollegen freue ich mich jedenfalls schon jetzt und hoffe, viele vom 30. Juni bis 3. Juli in Kevelaer beim diesjährigen Bundesverbandstag wiederzusehen. Interessant wird das mit Sicherheit.

 

Ihre Drechslermeisterin Karina Ihlenburg

 

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