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Rheinische Post Kevelaer berichtet vom Drechslertag

04. 07. 2011

Kevelaer

Holzvirtuosen unter sich

VON CHRISTOPH KELLERBACH - zuletzt aktualisiert: 04.07.2011

Kevelaer (RP). Drechsler und Holzspielzeugmacher trafen sich am Wochenende in Kevelaer zur Jahreshauptversammlung. Die Handwerker aus ganz Deutschland besichtigten die Marienstadt und die Meisterwerkstatt von Frank Seehausen.

 

 

Karl Seegerer und Karina Ihlenburg schauen Meister Frank Seehausen in seiner Werkstatt über die Schulter.

Foto: Gerhard Seybert

 

Drechsler haben ein außergewöhnliches Handwerk gelernt. Einmal im Jahr tauschen sich die Holzvirtuosen untereinander darüber aus: Am Samstagabend ging die 88. Jahreshauptversammlung des Verbandes des deutschen Drechsler- und Holzspielzeugmacherhandwerks nach dreitägigem Programm zu Ende.

Dieses Mal waren die Marienstadt sowie die Werkstatt von Frank Seehausen der Platz für die seit 1956 ununterbrochen stattfindenden Festlichkeiten. "Angefangen hat alles mit einer typischen Vorstandsitzung samt planmäßigen Stammtisch im Anschluss am Donnerstagabend", erklärt die leidenschaftliche Drechselmeisterin Karina Ihlenburg aus Eggesin in Vorpommern, die sowohl im Vorstand ist, als auch zuständig für die Einzelmitglieder Ost ist. Und sie verrät, "dass es zu jeder Tagung immer ein besonderes Abzeichen für die Mitglieder gibt, welches den Standort symbolisieren soll und in diesem Fall die 'Kevelaerer Mühle' als kleinen Holzanhänger darstellte."

 

Info

Symbol mit Werkzeug

Der nachweislich älteste Drechselfund stammt aus dem 7. Jahrhundert vor Christus und der älteste Fund im Raum Deutschland aus dem 3. Jahrhundert v. Chr. Entstanden ist wie viele andere auch das Zunftzeichen im 17. Jahrhundert und das Symbol ist zusammengestellt aus drei Werkzeugen: Angefangen beim Greifzirkel zum Messen sowie Meißel und Röhre, den Grundwerkzeugen des Drechslers.

 

Arbeit mit Leidenschaft

 

Am Freitag standen für die insgesamt 31 teilnehmenden Drechsler die Firmenbesichtigungen der Glasmalerei Hein Derix als auch bei Orgelbau Seifert auf dem Programm, "bevor am Samstag dann das Programm zweigeteilt wurde", weiß Frank Seehausen, "denn die Begleitpersonen fuhren in den Römerpark Xanten, während die Anderen Fachvorträge und Firmenvorstellungen zu hören bekamen." Nach einer langen Versammlung am Samstag, "kam es danach zu einem, sagen wir mal, 'kleinen' Umtrunk", gab Karl Seegerer, ebenfalls Drechselmeister, Vorstandsmitglied und Stellvertreter für die Innung Mittelfranken an. Überhaupt sei es eben auch sehr wichtig, dass die Drechsler sich neben der Arbeit auch austauschen können.

 

"Die Lust an der Holzarbeiten kam bei mir durch den Vater, der auch ein Meister ist, schon sehr früh", offenbart die Künstlerin Ihlenburg. "So rutscht man da eben schnell rein und hat gleich einen guten Lehrer." Bei ihm sei es ähnlich gewesen, sagt Seegerer. Anders bei Holzvirtuose Seehausen: "In der 6. Klasse bei der Projektwoche wusste ich sofort, dass das der Job fürs Leben ist."

 

Der 1879 in Hamburg gegründete Verband, der insgesamt aus 92 Mitgliedern besteht und von über zehn Innungen deutschlandweit sechs unter einen Hut gebracht hat, engagiert sich auch sehr für die Darstellung dieses laut Ihlenburg "wunderbar kreativen und gleichzeitig handfesten Berufs" im Alltag. So ist der Wikipedia-Artikel zum Thema von Mitgliedern erstellt worden, es wurde für den bayerischen Rundfunk ein Vorstellungsvideo über den Ausbildungsberuf gedreht und auf der eigenen Internetseite www.drechslerverband.de werden Informationen zum aktuellen Geschehen, wie auch zur Historie des Berufsbildes angeboten.

 

Quelle: RP

 

Bild zur Meldung: Rheinische Post Kevelaer berichtet vom Drechslertag