Deutscher Drechslertag 2008 in Nürnberg
Freundschaftliche Verbindungen unter Berufskollegen auffrischen, fachsimpeln, die Kultur des Gastgeberortes kennenlernen, sich mit Fachvorträgen weiterbilden und nicht zuletzt die Regularien des Verbandes regeln - dies alles ist Sinn und Zweck des „Deutschen Drechslertages", der in diesem Jahr vom 30. Mai bis 1. Juni in Nürnberg stattfand. Eine Stadt, zu der die Drechsler eine ganz besondere Beziehung haben, schließlich hat jeder, der an der Drehbank steht, schon mal einen Nürnberger gebaut. Drechslermeister und Fachlehrer Wolfgang Miller hat die Not zur Tugend gemacht und den Nürnberger zum Tagungsabzeichen verarbeitet.
„Zeit, dass sich was dreht", nahm die Vize-Vorsitzende Claudia Ramsteiner die Fußball-Europameisterschaft zum Anlass, in der Eröffnungsrede zur Verbandsversammlung den drei Spielern zu danken, die nun künftig bei den „Alten Herren spielen": Gottfried Böckelmann, der für seine Mannschaft höchst wichtige Tore erzielt hat und schon vor zwei Jahren vom Platz gegangen ist, Bundesinnungsmeister Günther Huhn, der seine Spielführerbinde im vergangenen Jahr abgegeben hatte und Geschäftsführer Karl-Heinz Tiefel, der Libero auf dem Platz, der nun verabschiedet wurde.
„Der Bundesverband hat nun eine neue Sturmspitze, doch Innungsarbeit ist Mannschaftssport", forderte Ramsteiner eine dichte Verteidigungskettte gegen die Strafstöße der Politik und die ungeahndeten Fouls der Spieler aus dem Osten sowie ausgezeichnete Jugendtrainer, damit sich auch junge Drechsler in die Mannschaft einfügen.
Vor allem Letzteres ist gefährdet - die Zahl der Auszubildenden sinkt rapide, warnte Wolfgang Miller, Berufsschullehrer in Kissingen. Bundesinnungsmeister Gerhard Preick sieht in den schwindenden Zahlen die große Gefahr einer Ausbildungsneuordnung zu Lasten der Drechsler. „Wir müssen Augen und Ohren offen halten und uns aktiv einbringen, um Rückschritte zu verhindern", so Preick.
Der Vorstand hat sich eine groß angelegte Mitgliederwerbung zum Ziel gesetzt. Schließlich hat die Innung jedem Mitglied etliche Vorteile zu bieten - von der Vertretung des Berufsstandes gegenüber der Politik über Rabatte bei Versicherungen, die oft den Jahresbeitrag für die Innung übersteigen bis zur individuellen Beratung bei den verschiedensten Problemen im Betrieb. Mitglied in der Drechslerinnung kann jeder werden, dessen Betrieb als Drechslerei in der Handwerksrolle B eingetragen ist.
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