Kissinger Biene
Bad Kissingen- Bienenschlacht
1645 kamen die Schweden und belagerten die Stadt. Die Kissinger Bürger wollten sich nicht so schnell geschlagen geben. Sie schlossen alle Stadttore und verschanzten sich hinter der Stadtmauer. 12 Tage beschossen und berannten die Angreifer die Mauer. Am 13. Tag sollte Kissingen in einen Sturmangriff nach vorangegangenem Beschuss durch die schwedischen Kanonen endlich genommen werden. Alle Munition der Kissinger Verteidiger war verschossen, und die Stadtmauern zeigten schon gefährliche Risse. Eine Versammlung wurde einberufen um weiters Vorgehen zu beraten. Der Bürgermeister war geneigt, die Tore öffnen zu lassen, um die Stadt zu übergeben. Da machte der Bürger Peter Heil den Vorschlag, die 200 in der Stadt befindlichen Bienenkörbe auf der Stadtmauer zu verteilen, um sie auf die angreifenden Schweden zu schleudern. Als diese wieder Richtung Mauer stürmten, flogen die Bienenkörbe und zerschellten auf dem Boden mitten unter den Angreifern. Die Bienen umschwirrten und stachen die Schweden wobei ein großes Durcheinander entstand. Die Schweden waren nicht mehr zu halten. Sie flohen vor den angreifenden Bienen.
Sage oder Wahrheit? Am Eisenstädter Platz, direkt an der Stadtmauer, ist dem Retter der Stadt ein Denkmal gesetzt worden. Dort steht er mit seinen Bienenkörben unter dem Arm.
Projekt Biene der Klasse HBD 12, Holzbildhauer und Drechsler
Angefangen haben wir mit unserem Klassenprojekt im 2.Lehrjahr mit der Recherche über die Sage „Bad Kissinger Bienenschlacht"; Bildmaterialsammlung von richtigen Bienen und Entwurfszeichnungen. Es musste erst mal jedem klar werden, wie sieht den eine Biene wirklich aus: Wie genau sieht der Kopf aus, wie viele Glieder haben die Beine und wie sind diese angewachsen? Wie lassen sie sich bewegen? Welche Längenverhältnisse haben die einzelnen Körperteile zu einander und so weiter.
Um uns über die Formgebung und die Proportionen im Klaren zu sein, haben wir erst ein kleines Bienenmodell gebaut, ca. 20 cm lang. Danach haben wir uns Fachliteratur besorgt um eine Entwurfszeichnung in der geplanten Größe anzufertigen. Dabei wurden die Proportionen überprüft, bestimmt und alle Teile bemaßt.
Eine Holzliste und Zuschnittliste haben wir erstellt.
Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, wurden die Aufgaben unter uns aufgeteilt und jeder musste sich in seinem Arbeitsbereich gut auskennen.
Danach wurde ein Modell in der geplanten Originalgröße gebaut, die Proportionen überprüft und ausprobiert, an welchem Punkt der Insekten die Aufhängevorrichtung angebracht werden kann, damit sie in der Luft hängend möglichst gute Wirkung im ausgependeltem Gleichgewicht erzielten.
Nun konnten wir mit der Fertigung beginnen. Zuschnitt nach Holzliste, Holzfeuchte prüfen, Aushobeln mit scharfen Messern, Rundsägen an der Bandsäge usw.
Alles das was im Maschinenkurs gelernt wurde, konnten wir anwenden. Herr Miller, unser Fachlehrer, behielt uns jedoch immer im Auge und kontrollierte unsere sichere Arbeitsweise. So gab es uns die Möglichkeit eine Art Wiederholung im Bedienen der Maschinen zu bekommen und konnten das ein oder andere Vergessenen und wieder ins Gedächtnis rufen. Einige neue Arbeitsgänge haben wir dabei auch kennen gelernt, wie zum Beispiel das Schräghobeln der Hinterlaibscheiben, Plexiglas zuschneiden und bearbeiten.
Jeder von uns hatte seinen ausgefüllten Aufgabenbereich.
Unsere Holzbildhauerin hat die Köpfe geschnitzt und wir Drechsler haben die Köperteile gedreht und geschliffen.
Die drei Körperteile wurden mit einer durchgehenden Gewindestange verschraubt und verklebt. Als Abschluss, um die Bohrung am Hinterlaib zu verschließen haben wir aus Palisander einen Stachel gedreht und aufgeleimt.
Für die Oberflächenbehandlung haben wir uns für das Lackieren entschieden da sich der ablagernde Staub im laufe der Zeit besser entfernen lässt.
Für die Körperteile verwendeten wir die Holzarten Nussbaum, Abachi, Kirschbaum und Wenge, und Palisander. Die Flügel wurden aus unzerbrechlichem Acrylglas gefertigt. Die Flügel wurden mit extra angefertigten Metalllaschen an das Mittelkörperteil angeschraubt.
Das Stahlseile wurden formschlüssig so angebracht, dass die Biene im Gleichgewicht hängt.
Mit einer Hebebühne montierten wir die Bienen an einem Freitagnachmittag, da dann kein Schulbetrieb mehr herrscht, an die Decke der Schulaula.
Die 3 Bienen, die wir hergestellt haben sollen fortan an das Geschehene erinnern und die Stadtgeschichte den Schülern etwas näher bringen.
Die Klasse HBD 12 im Jahr 2008
Die Galerie zum Projekt finden Sie hier.